Re: Sommer 2016
Verfasst: Samstag 14. November 2015, 22:41
Das zeigt leider ein Dilemma des berliner Flugverkehrs. Neben politischem Desinteresse, wirtschaftlichen Zwängen und Unfähigkeiten beim Bau des BER sind die "deutschen" Airlines leider ohne Visionen am Gange ihre Netze zusammen zu streichen. Vom Niedergang des einst so hoffnungsvollen Aufbruchs der LH in 2012 zum angedachten Start BER bleibt wenig mehr als Zubringerverkehr zu Drehkreuzen und Leisureverkehr übrig. Ein erkennbares Netz in Europa existiert bei LH nicht mehr. AB vollzieht unter seinen finanziellen Nöten Sparprogramm auf Sparprogramm und kürzt seit einiger Zeit auch ab Berlin einiges zusammen (und plötzlich in DUS die Langstrecke massiv auszubauen). Bei BCD oder OSL mögen die mangelnden Erträge aufgrund der in SXF beheimateten Konkurrenz die Ursache für den Rückzug sein, aber GDN ist schon kurrios: 2010 mit 4/7 und wieder eingestellt, 2012 Neustart mit 12/7 im Sommer 2015 20/7 und jetzt 2016 Schluß. Keine Konkurrenz durch andere Airlines oder Direktzüge. Im Hinblick auf BER und vielleicht mehr Langstrecke von AB muss man dann fragen, woher die Umsteiger kommen sollen oder baut man dann schlagartig die Netze wieder auf? Oder einfach davon ausgehen, es wird keine erhebliche Drehkreuzfunktion geben, wie die FBB resigniert. (Kurrios, da man für zwei Satteliten Baurecht hat, aber keine Funktion mehr.)
Die Zukunftsaussichten für Flugverkehr ab/an Berlin sind trotz des Dilemmas positiv, aber ohne Visionen werden LH und AB das Feld an die LCC verlieren. Die Ansage von Spohr, ab Berlin seien nur "Billigangebote" wegen der hohen "Preissensibilität" möglich, kann nicht im Interesse von Stadt, Politik und FBB sein. Billigangebote, ob im Flugverkehr oder Tourismus, sind keine langfristige Lösung und führen nur zu niedrigen Löhnen. Berlin muss mit Wissenschaft, wissenschaftsbasierter Wirtschaft, Kultur etc. Erträge und Einkünfte erzielen, die mit anderen Regionen von Deutschland gleichziehen.
Die Diskussion um Code-Share-Flüge und Landerechte ist eher symbolische Machtpolitik auf deutschregionaler und internationaler bühne. Vielleicht würde eine Crash von AB, das Fallenlassen von EY und eine anschließender kleiner Neuanfang die bessere Aussicht für Berlin, als das jetzige Trauerspiel: kein Geld, keine eigenen Flugzeuge und keine Vision womit man Geld verdienen könnte.
Die Zukunftsaussichten für Flugverkehr ab/an Berlin sind trotz des Dilemmas positiv, aber ohne Visionen werden LH und AB das Feld an die LCC verlieren. Die Ansage von Spohr, ab Berlin seien nur "Billigangebote" wegen der hohen "Preissensibilität" möglich, kann nicht im Interesse von Stadt, Politik und FBB sein. Billigangebote, ob im Flugverkehr oder Tourismus, sind keine langfristige Lösung und führen nur zu niedrigen Löhnen. Berlin muss mit Wissenschaft, wissenschaftsbasierter Wirtschaft, Kultur etc. Erträge und Einkünfte erzielen, die mit anderen Regionen von Deutschland gleichziehen.
Die Diskussion um Code-Share-Flüge und Landerechte ist eher symbolische Machtpolitik auf deutschregionaler und internationaler bühne. Vielleicht würde eine Crash von AB, das Fallenlassen von EY und eine anschließender kleiner Neuanfang die bessere Aussicht für Berlin, als das jetzige Trauerspiel: kein Geld, keine eigenen Flugzeuge und keine Vision womit man Geld verdienen könnte.